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Briedel gehörte von 958 bis 1264 zur Abtei Saint Trond im Bistum Lüttich, kam dann durch Kauf zum Kloster Himmerod und verblieb dort bis zur Säkularisation.
Pfarrei ist Briedel seit mindestens 1122.
Die erste Kirche wurde 1772/76 durch das jetzige Gotteshaus ersetzt. Die Kirche ist reich an Martinsdarstellungen.
Die Ausmalung der Kirche erfolgte 1901 durch den Maler Peter Born aus Koblenz; sie wurde 1931 und 1946 renoviert.
Das Deckengemälde, 1785 von Franz Freund aus Bernkastel gefertigt, zeigt die älteste Ansicht von Briedel, rechts am Berg die Martinskirche. Über dem Ort der Kirchenpatron als prächtiger Reiter, der dem Bettler ein Stück seines Mantels reicht.
Der Bettler ist ein dunkelhäutiger Fremder - wie auch die Stadt Amiens (rechts im Bild) sich phantasievoll in eine Stadt aus dem Morgenland verwandelt hat. Ein auch nach 230 Jahren hochaktuelles Motiv! Sankt Martin ist immer wieder eine Provokation, selbst in einem kleinen Ort an der Mosel.
Das Bistum Metz war Hausbistum der fränkisch-merowingischen Könige. Diese waren große Martinsverehrer. Sie förderten den Bau vieler Kirchen, die überwiegend den heiligen Martin als Schutzpatron bekamen. Auch in Briedel, das sehr früh durch eine königliche Schenkung an das Bistum Metz gelangte, wurde recht bald eine Kirche erbaut.
Gregor von Tours besuchte auf seiner Moselreise sicherlich auch Briedel. Das Bistum Metz und Trier hatten zu der Zeit wieder einmal Unstimmigkeiten; deswegen legte Gregor auf seiner Reise zwar in Trier an, ging aber nicht an Land. Der Trierer Bischof kam zum Anleger, um Gregor auf dem Schiff zu begrüßen.
Die Weiterfahrt nach Koblenz dauerte länger; man musste unterwegs übernachten. Briedel liegt in der Mitte der Strecke und bot sich damit direkt an. Sicherlich hat Gregor sich nicht in eine vom Trierer Bischof beherrschte Ortschaft begeben, sondern hat eine Metzer Exklave ausgesucht. Und das war nun mal Briedel (Vgl. Hermann Thur, Pfarrei und Pfarrkirche St. Martin Briedel, Briedel 2015).
Verdankt Briedel seine Martinsreliquie ihm, einem Nachfolger des heiligen Martin auf dem Bischofstuhl in Tours und eifrigem Martins-Biografen?
Die Martinsreliquie in Briedel ist durch eine päpstliche Urkunde vom 20. Februar 1737 als echt beurteilt worden. Das Vorhandensein der Reliquie wird im Visitationsprotokoll der St. Martin-Kirche Briedel im Jahre 1771 aufgeführt. Ein „silbernes Ostensorium (Zeigegerät) mit silberner Kuppe“.
Im August 1943 musste auch die Pfarrei St. Martin zwangsweise ihre Edelmetall-Wertstücke für die Kriegsindustrie des NS-Regimes abgeben. Zu den insgesamt 46,25 Kilogramm erbeuteten Silber und Gold gehörte auch das Martins-Ostensorium. Die Briedeler Martinsreliquie selbst tauchte erst wieder Jahrzehnte später unter Pfarrer Meffert auf. Ihr wurde jedoch keine Beachtung geschenkt; sie wurde in den Tresor des Pfarrhauses gelegt.
Anlässlich einer Pfarrei-Pilgerfahrt nach Tours am 18. August 2004 erfolgte eine Bestätigung durch die Verwaltung der Basilika St. Martin zu Tours, dass das Reliquiar an den verbliebenen Knochen-Reliquien des heiligen Martin angerührt worden ist. Die Reliquie wurde nun in einem neuen silbernen Ostensorium gefasst, angefertigt 2004 von Florian Friedrich in der Goldschmiede der Marienbrüder in Vallendar; es ist nun in einer Nische in der Kirchenwand von St. Martin wieder zur Verehrung ausgestellt.
Reliquien sind Symbole und dienen der Erinnerung – und gehören damit zum weiten Spektrum menschlicher Bedürfnisse.
Eine Reliquie ist ein Medium, das Gemeinschaft stiftet. Eine Reliquie ist Mahnmal und Auftrag, sie kann zur Brücke werden zum Heiligen, an den sie erinnert.
„Es gibt sicher kaum einen Menschen, der nicht irgendein ‚Erinnerungs-Stück’ an einen lieben Menschen besitzt oder sogar mit sich herum trägt.“ Das, was einem anderem Menschen „heilig“ ist oder war, ist einem selbst wichtig, weil es eine Verbindung herstelle, s. Fanartikel. Es ist jedoch wichtig, dieses Bedürfnis zu unterscheiden „von Selbsterlösungsversuchen oder Fetischismus“. Die Reliquienverehrung ist einzuordnen in ein Gesamtverständnis von Glauben: „Sie steht nicht im Zentrum. Das Zentrum ist Jesus Christus, gefolgt von den Sakramenten, in denen er gegenwärtig ist.“
(Pfarrer Axel Huber, früher in Briedel, heute in Fell)
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